Meine
Empfehlungen
Waldbaden ohne Guide
Wenn Sie zu den Menschen gehören die regelmäßig in der Natur und dabei viel im Wald spazieren gehen, dann ist das schon richtig gut. Damit Sie aus diesem Spaziergang nun ein Waldbad machen können gebe ich Ihnen diese Empfehlungen mit auf Ihren Weg.
Die erste, für mich auch wichtigste Empfehlung:
Nutzen Sie möglichst alle ihrer 5 Sinne und nehmen Sie den Wald damit wahr:
Geben Sie jeden Sinn: dem Sehen, dem Hören, dem Riechen, dem Schmecken und dem Tasten ausreichend Zeit intensiv wahrzunehmen.
Waldbaden ist wie eine Brücke. Indem es unsere Sinne öffnet, überbrückt es die Kluft zwischen uns und der Natur.
Zitat von : Dr. Qing Li Vizepräsident und Generalsekretär der International Society of Nature and Forest Medicine
Ihre Vorbereitungen
Mitnehmen:
- Tee oder /und Trinkwasser
- Etwas zum Naschen, das Sie gerne mögen
- Block oder ein Heft und einen Bleistift
- Sitzunterlage
- Hängematte
- Wolldecke
Selbstverständlich benötigen Sie nicht alle dieser Dinge. Überlegen Sie, bevor sie losgehen, was Ihnen gut tut.
Nicht mitnehmen:
- Zigaretten / Zigarren/ Pfeifen
- Alkoholische Getränke
- Mobiltelefon auf Flugmodus!
Bitte bedenken Sie: Sie bewegen sich in der Natur und möchten sich selber etwas Gutes tun; da sind diese Dinge störend und kontra produktiv.
Auf geht es,
sobald Sie im Wald angekommen sind, gehen Sie einfach ganz gemütlich los und lassen Ihren Gedanken freien Lauf. Laufen Sie sich zunächst einmal frei.
Nach ca. 10 – 15 Minuten ist eine gute Zeit für leichte Achtsamkeitsübungen.
Versuchen Sie von nun an für „gefühlte“ 5 Minuten möglichst lautlos zu gehen, experimentieren Sie mit Ihrem Gang. Achten Sie darauf wo Sie aufsetzen, versuchen Sie die beste Art zu finden wie Sie Ihren Fuß aufsetzen und abrollen. Gehen Sie langsam und sehr bewusst.
Wenn Ihnen die Aufgabe Freude bereitet und Sie sich gut dabei fühlen, bleiben Sie dabei. Gehen Sie leise weiter und fokussieren Ihre Sinne nun auf die Geräusche des Waldes.
Wenn etwas Ihre Aufmerksamkeit erregt, verweilen Sie und nehmen Sie sich Zeit, um zu erforschen was es ist.
Gestalten Sie auf diese Weise Ihren Gang durch den Wald, machen sie zwischendurch ausgiebige Pausen.
Die Pausen
Suchen Sie sich ruhig etwas abseits des Wegs einen Platz, an dem Sie sich wohl fühlen, machen Sie es sich auf Ihrer Sitzunterlage oder Hängematte bequem, kuscheln Sie sich in Ihre Decke, genießen ein Stück Schokolade und evtl. einen heißen Tee.
Wenn Sie noch nicht abschalten können, ist das auch nicht Ungewöhnlich, dann geben Sie sich eine Aufgabe.
Zum Beispiel: schauen Sie sich einen Baum, einen Ast, Moos oder was gerade vor Ihnen liegt, ganz genau an. Etwas so, als wenn alles durch eine Lupe betrachten. Versuchen Sie das, was Sie sehen zu malen; arbeiten Sie in alle Ruhe an Ihrem Werk, bis Sie zufrieden sind.
Natürlich können Sie sich auch mit anderen Dingen beschäftigen, die fern Ihres Alltags sind. Schreiben Sie ein Gedicht oder skizzieren sie eine Geräusche-Karte. Denken Sie daran, es sind einzig Ihre Werke, Sie müssen sie niemanden vorlegen.
Wenn Ihnen danach ist, gehen Sie einfach achtsam weiter. Achten Sie darauf, dass die Aktivitäten und Ruhephasen in einem guten Verhältnis zu einander stehen.
Wenn Sie auf diese Art mindestens vier Stunden im Wald verbringen können, dann können Sie sagen das Sie ein ausgiebiges Bad im Wald genossen haben.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen,
Ihr Wald.Guide ,
Hermann